Mit dem Fahrrad durch Dänemark

Bald startet unsere Weltreise! Doch die beste Planung ist nichts ohne eine Generalprobe, deshalb nutzen wir unsere verbleibenden Urlaubstage für eine kleine, 10-tägige Radreise, die wir an der Ostseeküste Dänemarks entlang verbringen wollen. Kleiner Haken: Unsere Fahrräder sind leider noch nicht da und die Ausrüstung auch noch nicht komplett. Aber da auf unserer großen Reise bestimmt auch nicht immer alles optimal laufen wird, sind wir guten Mutes, Lösungen zu finden. 

Wenig später ist ein geliehenes Mountainbike für Gina organisiert, Christopher fährt das alte Fahrrad seines Opas. So ist Platz für insgesamt 6 Radtaschen und es können noch sperrige Dinge quer auf die Gepäckträger geschnallt werden. Das Packen zieht sich über mehrere Tage und wir überlegen bei manchen Dingen hin und her, ob wir sie mitnehmen sollen. Zum ersten Mal wird unsere liebevoll ausgeklügelte Packliste auf die Probe gestellt. Am Ende passt alles in die Taschen und es kann losgehen! 

Unser Test-Setup auf der Dänemark-Reise. 6 Taschen, Zelt und Isomatten passen auf die Räder.

 

Tag Eins.

Ziemlich schwer, so ein voll bepacktes Rad. Etwas wackelig fahren wir zum Bahnhof und von dort aus mit dem Zug nach Flensburg. Es ist mitten in der Woche und zum Glück kaum Verkehr, sodass unser erstes Mal mit Rad im Zug sehr entspannt verläuft. Im Fahrradabteil kommen wir direkt ins Gespräch mit zwei anderen Radfahrerinnen, die begeistert unseren Plänen lauschen. Es ist noch sehr komisch, es jetzt auszusprechen: Wir machen eine Fahrradweltreise! 

Die Fahrt vergeht schnell und am frühen Nachmittag starten wir dann vom Flensburger Bahnhof Richtung dänische Grenze. Alles noch etwas ungewohnt mit den neuen Dimensionen des Fahrrads und der gewissen Schwerfälligkeit durch das Gewicht. Es gibt gute Radwege und das Navigieren mit Komoot klappt auch. Bald sind wir aus der Stadt raus und damit auch über die Grenze. Es geht über schöne Waldwege parallel zum Meer entlang. Langsam kommt echtes Radreise-Feeling auf! Die Endorphine kicken und wir fahren nach ein paar Stunden direkt mal an dem ersten geplanten Übernachtungsplatz vorbei und weiter Richtung Küste.

 

Praktischerweise passt das Zelt ins Shelter, perfekt geschützt vor Mücken!

Unsere Übernachtungen sind allesamt auf „Shelter-Plätzen“. Das sind Orte in ganz Dänemark, an denen man für max. 2 Nächte am Stück legal „Wildcampen“ darf. Die Shelter sind einfache, an drei Seiten offene Holzhütten, in die man sich bei warmem Wetter einfach nur mit Isomatte und Schlafsack reinlegen kann (Ist aber wegen der Mücken keine so gute Idee, wir haben meistens daneben unser Zelt aufgebaut). Nicht überall steht eine solche Hütte, manchmal ist ein Shelter-Platz einfach eine Wiese, manchmal eine Lichtung mit Feuerstelle im Wald, manchmal ein versteckter Strand an der Küste. Es gibt sogar Trinkwasser und Feuerholz, wenn man Glück hat. Insgesamt eine super Sache, und meistens kostenlos. Es gibt eine App, auf der alle Plätze eingezeichnet und beschrieben sind. 

Also suchen wir uns per App einen Shelter-Platz etwas weiter weg am nächsten Küstenabschnitt. Es geht durch einen Wald steil einen Schotterweg hinunter. Unten angekommen erwartet uns ein wunderschöner kleiner Strandabschnitt. Wir bauen das Zelt auf, parken die Räder am Baum gegenüber und kochen uns bei bestem Meerblick etwas zu essen. So kann es gern weitergehen! Die Nacht ist ruhig und wir schlafen ganz okay. Wir frühstücken einen Haferflockenmix mit Nüssen, Trockenfrüchten und frischem Apfel, über Nacht gezogen in kaltem Wasser. Schmeckt echt gut und wir gewöhnen uns schon mal an ein Leben ohne Hafermilch. 

 

 

Auf und ab.

Die zweite Etappe hat es in sich. Wer denkt, Dänemarks Ostseeküste wäre flach, irrt! Es geht etwas mehr durchs Inland, aber immer wieder auch an die Küste durch malerische Orte. Wir machen kleine Snack-Pausen und überspringen wieder unseren geplanten Übernachtungsplatz, um ein Shelter am Meer zu erreichen. Zwischendurch finden wir Brombeeren und sammeln eine Handvoll fürs Frühstück. Endlich angekommen erwartet uns eine Wiese an einer Art Jugendhaus. Das ist zwar geschlossen, aber es gibt eine Toilette und Trinkwasser. Völlig platt packen wir aus und positionieren unser Zeit neben einer Picknickbank. Erst mal nutzen wir noch die Sonne und springen ins Meer. 

Erst später stellen wir fest: Wir sind heute 80 Kilometer gefahren! Da kann man sich schon mal 500g Nudeln kochen. Beim Abendspaziergang am Strand sehen wir auf einmal zwei Schweinswale auftauchen. Wunderschön! Satt und erschöpft geht es ins Zelt und wir schlafen richtig gut.

 

Stockbrot.

Morgens merkt man die Steigungen des Vortags doch schon in den Knochen und nach einer Portion Arnika-Salbe rundrum gibt es Müsli mit Brombeeren zum Frühstück. Super lecker! 

Beim Zusammenpacken merken wir, dass der Zeltplatz nicht so gut gewählt war. Das hohe Gras ist voller Tau und alles ist nass. Wieder was gelernt. Die Picknickbank ist aber trocken und nach einigem Rumgeräume ist alles wieder verstaut und ein neuer Tag startet. Schnell erreichen wir Kolding, die erste größere Stadt der Reise. Christopher kauft in einem Supermarkt kurz ein, während Gina mit den Rädern draußen wartet. In Dänemark gibt es zu dem Zeitpunkt keine Maskenpflicht mehr, irgendwie sehr irritierend. Wie sehr man sich da schon dran gewöhnt hat. 

Auf und ab und immer mit ein paar fetten Brombeeren zwischendurch, geht es weiter an der Küste entlang Richtung Vejle. Die Etappe ist echt anstrengend, aber auch sehr abwechslungsreich und die Sonne knallt uns den ganzen Tag auf den Rücken. Unser nächster Übernachtungsplatz liegt an einem Feriendorf. Die Shelter sind hier dreieckige, kleine Hütten, total urig, aber dieses Mal reservierungspflichtig. Es ist Freitag und alle Häuschen natürlich belegt. Es ist ziemlich viel los und mehrere Gruppen von Dänen kommen mit Autos und Camping-Ausrüstung. Wir treffen ein anderes Radreise-Pärchen und reden kurz über die nächste Route. Die beiden sind in entgegengesetzter Richtung unterwegs und ziemlich fertig vom Tag. Es geht wohl steil durch den Wald. 

Es ist schon spät und wir bauen unser Zelt mehr oder weniger am Rand des Parkplatzes auf. Der Platz ist an einer Steilklippe gelegen und es führt ein kleiner Pfad zum Meer runter. Es ist super windig und das Bad im Meer wird durch eine Katzenwäsche mit Wasser aus unseren Trinkflaschen ersetzt (Quizfrage: Wie viel Wasser benötigen wir beide auf die Art zum Duschen? Antwort weiter unten im Text!). Neben unserem Zeltplatz ist eine Feuerstelle. Warm eingepackt machen wir Stockbrot, dazu hatten wir uns zu Hause einen Mehl-Backpulver-Gewürze Mix gemacht. Das Kneten in der Tüte geht eher schlecht als recht und natürlich kippen wir zu viel Wasser rein. Improvisiert wird mit Haferflocken gestreckt und es kommt ein echt brauchbarer Teig raus. Dazu haben wir noch Folienkartoffeln (zu Hause schon eingewickelt), die mit Parmesan und Tomatenmark garniert werden. Richtig lecker und schön, den Abend am Feuer ausklingen zu lassen. Eine Runde Arnikasalbe später schlafen wir ein.

 

 

Begegnungen.

Am nächsten Morgen schieben wir erst mal eine steile Straße hoch. Guter Morgensport! Dann, weiter durch den Wald, steil bergab. Wie gut, dass wir so rum fahren und nicht andersrum! Die abgefahrenen Bremsen von Christophers altem Rad werden gefordert. Man kriegt echt Tempo drauf mit einem bepackten Fahrrad. Plötzlich kommen uns immer mehr Rennradfahrer entgegen und grüßen freundlich zwischen den Schnaufern (überhaupt grüßen uns alle Radfahrer auf unserer ganzen Reise sehr freundlich). Etwas weiter kommt dann eine ganze Gruppe. Hier findet ein Rennen statt! Es macht total Spaß, allen zuzurufen und sie in einem irren Tempo den Berg rauf fahren zu sehen. Manche schieben trotzdem, weil es wirklich unglaublich steil ist. Wir rasen bergab und passen auf, gut gesehen zu werden. 

Dann gibt der Wald den Blick auf Vejle frei. Eine größere Stadt in einer Bucht, überspannt von einer großen Brücke. Wir treffen noch ein paar Nachzügler des Rennens, dann geht es zum Einkaufen und mal wieder zu einem Friedhof, Wasser auffüllen. Kurz hinter der Stadt an einem Strand machen wir eine Brötchenpause. Neben unserer Bank sitzt eine Familie mit einem kleinen Mädchen. Sie soll die Windel gewechselt kriegen, aber denkt gar nicht dran und rennt einfach lachend los, entkommt den Erwachsenen, reißt sich dann selbst die Windel runter und tapst ins Wasser. Alle lachen!

Die heutige Etappe halten wir etwas kürzer. Am Shelter-Platz kurz hinter Vejle angekommen, treffen wir eine Frau mit ihrem 8-jährigen Sohn. Sie kommen aus Vejle und machen einfach einen Wochenendausflug mit Übernachtung. Einfach toll! Wir erzählen ein bisschen, dann bauen wir  an einer flachen Stelle mit phänomenalem Meerblick das Zelt auf. Unser Platz liegt wieder einige Meter über dem Meer, aber dieses Mal führt ein schöner Pfad runter ans Wasser. Eine Dusche später (Auflösung: Wir brauchen zu zweit etwa 1,5 Liter Wasser) wird gekocht. Es gibt Mie-Nudeln mit Zwiebel, Möhre, Zucchini, Kokosmilch und Räuchertofu. Wir essen unten am Meer und genießen den Blick. 

 

Badetag.

Der Sonnenaufgang ist wunderschön. Wir packen wieder ein – so langsam kommt eine gute Routine rein und es geht immer schneller. Wir fahren durch schöne Küstendörfer und entscheiden uns für einen kleinen Schlenker zur Spitze einer Landzunge. Ganz am Ende hat man sicher einen tollen Blick! Die Straße wird zum Schotterweg und schließlich zum überwachsenen Feldweg, weit ist es nicht mehr. Wir schieben, da schlägt plötzlich etwas gegen Ginas Rahmen. Ein kleiner Dornenzweig hat sich schön ins Vorderrad gebohrt. Es zischt. Mist. Wir sind nicht so gut mit Werkzeug ausgestattet, hatten angenommen, dass wir, wenn überhaupt, nur etwas an Christophers altem Rad reparieren müssten. Jetzt hat es das Super-Mountainbike erwischt und wir haben keine passende Pumpe. Dorn raus, Stelle markieren und zurückschieben. Weit und breit nichts los, es ist schon später Nachmittag an einem Sonntag. Ratlos sitzen wir vorne am Parkplatz und sprechen die ersten Leute an, die wir finden. Der nächste Radladen ist in jedem Fall zu weit weg, und unser Shelter auch noch 12 km entfernt. Das Paar, das wir nach dem Radladen fragen, bietet uns Hilfe an und bedeutet uns zu warten. Eine Stunde später kommen sie mit Luftpumpe und Zange zurück. Flickzeug haben wir selber und zum Glück müssen wir das Rad nicht ausbauen und können den Schlauch einfach so wieder flicken. So viel Hilfsbereitschaft ist einfach schön und rettet uns den Tag! Wir bedanken uns herzlich und erreichen doch noch unseren Shelter-Platz für die Nacht. Es gibt ein Shelter und eine Feuerstelle, ganz an der Ecke eines kleinen Waldes und vielleicht 10 Meter vom Wasser entfernt. Wir nehmen wieder das Zelt, machen uns bettfertig und rühren wie immer unser Müsli an. Damit keine Tierchen reinkrabbeln, werden die Schalen gestapelt und oben mit dem Schneidebrettchen abgedeckt. Dieser Turm steht dann im Vorzelt.

Mitten in der Nacht erwacht der Wald und es bewegen sich Tiere um uns herum, wir hören immer wieder ein Trapsen und platschende Geräusche im flachen Wasser. Der Schlaf ist entsprechend unruhig und als Christopher die ersten Grunzer hört, ist es um die Erholung geschehen. Anscheinend zelten wir direkt neben der Bade-Route der Wildschweine.  Grunz, trappel, plitsch platsch, trappel, grunz. So geht es die ganze Nacht. Während Gina irgendwann einfach wieder einschläft, sitzt Christopher kerzengrade im Zelt. Auf einmal ein Scharren und Stupsen ganz nah an der Zeltwand. Ein Schweinchen hat es wohl auf unser Frühstück mit den leckeren Premium-Äpfeln aus dem Bioladen daheim abgesehen. Kein Wunder, bei dem Duft kann halt keiner widerstehen! Wenn es doch sonst nur die kleinen, holzigen Wildäpfel gibt. 
Mehr als einen großen Schrecken haben uns die Wildschweine allerdings nicht eingejagt. Wer weiß, wir ihnen ja vielleicht auch? Definitiv eine ganz neue Erfahrung, so nah an wilde Tiere heranzukommen. Zweite Sache gelernt: Kein frisch duftendes Essen nachts im Wald am Zelt aufbewahren!

Ein erster Test: das Lagerfeuer mit dem Feuerstahl entzünden
Feine Bio-Äpfelchen und Brombeeren an Haferflocken – wer kann da widerstehen?

 

Durch das Inland.

Mit wenig Schlaf brechen wir auf Richtung Süden. Es ist der sechste Tag und der Plan war, die Hälfte der Zeit die Küste hoch zu fahren und dann wieder umzudrehen Richtung Flensburg. Wir sind fast in Horsens, fahren aber an der Stadt vorbei und wieder auf Vejle zu, wo wir noch mal einkaufen und Wasser auffüllen. Quer durch die Stadt verläuft ein Radweg, der uns auf bestem Asphalt in Richtung Westen führt. Es sind einige Wanderer und Radfahrer unterwegs und wir genießen die belebten Wege. Wir kommen schnell voran und entscheiden uns wieder für einen etwas weiter entfernten Shelter-Platz. Kurz vor Ende des Tages geht der Weg dann in Schotter über und wir werden noch kilometerlang durchgeschüttelt. Die Arme sind Pudding, besonders bei Christopher, der leider nur normale, runde Griffe am Rad hat und das tägliche Fahren langsam in den Handgelenken spürt. Gina kämpft dagegen mit dem ungewohnten Sattel. 
Ziemlich platt erreichen wir Bindeballe, eine alte Bahnstation, die als Museum hergerichtet ist und über ein paar Shelter-Plätze verfügt. Wir bauen das Zelt auf und genießen eine richtige, heiße Dusche! Es gibt sogar eine kleine Küche und Aufenthaltsraum in der alten Station. Richtiger Luxus! 

 

Kilometer machen. 

Der nächste Tag ist kühl und Nebel hängt über den Bäumen. Dick eingepackt starten wir weiter Richtung Süden. Wir kommen an tollen Landschaften vorbei und sehen blühendes Heidekraut (das haben wir in der Lüneburger Heide leider jedes Jahr verpasst) überall. Später führt der Weg an einem Hünengrab vorbei und weiter durch kleine Dörfer. Nach einigem Hin-und-her-Planen und -Überlegen fahren wir in die Nähe von Haderslev zu einem Shelter-Platz in einem kleinen Naturschutzgebiet. Er besteht aus einer Gruppe von drei Unterständen, wieder an einem Waldrand gelegen, Noch etwas paranoid von unserer Wildschweinbegegnung bauen wir unser Zelt dieses Mal in einem Shelter auf. Es passt perfekt rein. Schutz vor Mücken, Wind und Wildschweinen!  

 

Strandtag.

Die Route führt uns am nächsten Tag wieder in die Nähe unseres ersten, schönen Schlafplatzes am Meer und wir beschließen, einfach noch mal eine Nacht dort zu verbringen. Es sind kaum 40 Kilometer und so können wir es ruhig angehen lassen. Die Sonne knallt und wir sind schon am frühen Nachmittag mit einer ordentlichen Portion Brombeeren, die wir zwischendurch gepflückt haben, am Ziel. Erst mal ein Nickerchen auf der Isomatte in der Sonne. Danach schauen wir den Ruderern auf dem Wasser zu und springen später auch noch selbst rein.  

 

Neue Pläne.

Irgendwie waren wir zu schnell und sind jetzt nur noch eine Tagesetappe von Flensburg entfernt, dabei ist es erst Tag 9. Wir entscheiden, dass wir uns noch die Ostseeküste Richtung Sonderburg anschauen wollen. Die Strecke ist nicht so spannend und wir versuchen einfach schnell durchzukommen. Es geht oft an langen, geraden Straßen mit viel Verkehr entlang. Auf einmal überholen uns mehr und mehr schöne Oldtimer-Laster, die wir leider oft nicht auf die Linse bekommen. Ein paar Orte weiter, aber leider zur falschen Zeit für uns, ist ein Landmaschinen-Oldtimertreffen.

Wasser auffüllen am Friedhof
Oldtimer-Laster!

Unterwegs kommen wir immer wieder an Maisfeldern vorbei und rätseln, ob das wohl auch Zuckermais sein könnte. Kurz Google gefragt: Der Unterschied ist direkt am Geschmack im rohen Zustand erkennbar. Futtermais schmeckt mehlig, Zuckermais schmeckt süß und lecker, fast so wie der Mais in der Dose. An einem Feld wird gerade geerntet und wir fragen, ob wir zwei Kolben haben dürfen. Kein Problem!

 Dann haben wir die Küste erreicht. Hier setzt eine Fähre über auf die Insel und wir vertreiben uns die Zeit mit einer Brotzeit am Wasser und suchen schon mal per App nach einem Plätzchen zum Zelten.

Auf der Insel treffen wir bald auf den Ostseeradweg 8, ein, soweit wir ihn gefahren haben, super gut ausgebauter und schöner Radweg. Endlich können wir noch mal rein nach Schildern fahren und müssen nicht immer die Karte im Blick haben. Es ist schon etwas spät geworden als wir unseren Campingspot an der Steilküste erreichen. Der Ausblick auf das weite Meer ist der Wahnsinn! Schnell geduscht und Feuerholz gesammelt, dann brennt auch schon ein Feuerchen für unseren Mais. Später kommt noch eine Gruppe Studentinnen zu unserem Platz. Schön, auch mal Gesellschaft zu haben! Wir tauschen uns aus, während der Mais im Ganzen auf dem Feuer brutzelt. Der wohl leckerste Maiskolben aller Zeiten! Wir essen ihn mit Olivenöl, Salz und Pfeffer, zu bester Aussicht.

 

Sonnenaufgang.

Früh aufstehen lohnt sich. Der Sonnenaufgang hat es in sich und alles leuchtet knallrot. Die Nacht war super, wohl auch wegen der guten Gesellschaft und dementsprechender Überzahl gegenüber potenziellen, neugierigen Wildschweinen. Wir schleichen uns aus dem Zelt und packen ein. Los geht’s.

Wir folgen dem Ostseeküstenradweg weiter Richtung Süden und umrunden langsam die Insel. Ein Gewitter kommt auf und es schüttet plötzlich wie aus Eimern. Ein guter Test für unsere Regensachen. Einmal in Folie gewickelt kann es weitergehen. Alles hält dicht!
Wir erreichen Sonderburg im Regen, trotzdem ist die Stadt schön anzusehen. Wir schaffen es gut durch den Verkehr und über unsere erste Brücke. Bald hört der Regen auf und es wird auch wieder schön warm. Alles kann trocknen und nach einer kleinen Snackpause fahren wir zur Flensburger Förde. Dort liegt der letzte Shelter-Platz für die Reise. Dieses Mal mit Deluxe-Ausstattung: Ein Unterstand, fließend Wasser, eine Feuerstelle mit Feuerholz und eine Picknickbank. Wir bauen unsere Sachen auf der Wiese auf und Christopher springt noch ein mal ins Meer. Später kommen noch zwei Segler mit ihrem kleinen Boot und stellen ihr Zelt auf.

In der Nacht regnet und gewittert es auf einmal stark und wir ziehen spontan mit dem Zelt um in das Shelter. Daneben steht eine Wildkirsche und die ganze Nacht prasseln die Früchte laut knallend auf das Dach. Wenig Schlaf später ist es auch schon Zeit für die letzte Etappe unserer Fahrradreise.

 

Zurück nach Hause.

Am letzten Tag fahren wir gemütlich nach Flensburg. Es fühlt sich komisch an, wieder unter vielen Leuten zu sein und in den Zug zu steigen. Wir haben das Gefühl einerseits schon ewig unterwegs, und andererseits gerade erst losgefahren zu sein. Das Radreisefieber hat uns komplett gepackt. Es war so anstrengend, schön, herausfordernd und selbstbestimmt wie kaum ein anderer Urlaub bisher. Wir können es nicht erwarten, bald wieder auf den Rädern (und dann unseren eigenen) zu sitzen!

Jetzt auch in Bewegtbild!

Hier ist unser allererstes YouTube-Video von unserem Dänemark-Urlaub! Wir tasten uns gerade an das Filmen und den Schnitt heran. Viel Spaß!

Willst du mehr zur Route wissen? Folge uns auf Komoot um die Strecke im Detail anzusehen, zu speichern oder sogar nachzufahren!

2 Antworten

  1. Ihr Lieben,

    das ist euch gelungen. Durch die Texte hat man einen kleinen Einblick eures Tagesablaufes mit allen Strecken und Erfahrungen. Mut braucht man , aber den habt ihr.
    Weiter so , viel Glück 🍀 Mama

  2. Sehr kurzweilig, macht Lust aufs Reisen! Ob mit oder ohne Fahrrad, einfach mal los und schauen.
    Habt allzeit gute Fahrt!
    Ex-Kollega Anne

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